Zum Stand der Dinge (des Alltags). Suhrkamp Verlag, 22 Euro

Ein Buch, das höchst unterhaltsam von unserem Alltag und dem Umgang mit seinen Dingen erzählt. Auf jeder seiner Seiten habe ich mindestens einmal zustimmend genickt und weiß genau, dass ich es immer wieder zur Hand nehmen kann und werde, wenn ich mich einmal mehr über blödsinnige, unnötige Verschnörkelungen bei Gebrauchsgegenständen ärgere. Zunächst angesprochen durch das treffende, bildhafte Wort Verkrempelung im Titel, las ich zunehmend fasziniert weiter, freute mich an der Klugheit der Argumente, der Treffsicherheit, diese vorzutragen, dem Witz und dem Wissen des Autors Gabriel Yoran. Er liefert uns eine ebenso scharfe wie bitter-komische und leidenschaftliche Kritik der bestehenden Konsumwelt. Gar manches Mal kann man sich bei seinen Ausführungen dabei ertappt fühlen, dass wir Alltagsgegenstände gedankenlos oder resignierend akzeptieren, obwohl sie schlechter sind, als sie einmal waren oder sein könnten. Diese sind nach Yoran einfach nur Krempel. Die Begriffe Fortschritt, Konsum und gleichzeitig Nachhaltigkeit sowie die Legitimität vermeintlicher Bedürfnisse beleuchtet der Autor kritisch, scharfsinnig und voller Humor. Ein mitreißendes und wunderbares Buch. [Susanne Bader]